Ganz Europa diskutiert über die wirtschaftlichen Folgen des Brexit, Aktionäre ächzen unter hohen Kursverlusten. Anleger, die einen hohen Anteil Gold im Depot halten, freuen sich hingegen über Gewinne.
Als Folge des Brexit stieg in den letzten sieben Tagen der Goldpreis um 7,5 Prozent. Kein Wunder für Experten, wie PIM-Gold-Chef Mesut Pazarci, denn Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten und krisensichere Anlageform.
Die meisten Branchenexperten rechnen in den nächsten zwei Jahren mit weiter stark steigenden Preisen für Edelmetalle, allen voran Gold. Auf 160 Seiten prognostiziert der Liechtensteiner Vermögensverwalter Incrementum AG in seinem viel beachteten Goldbericht bis 2018 einen Preis von 2.300 $ – eine Steigerung um rund 1.000 $ vom derzeitigen Niveau und nebenbei ein Allzeithoch. Die wachsende Unsicherheit vieler Anleger, niedrige Leitzinsen sowie sinkendes Vertrauen in die Politik würden den Goldpreis beflügeln, so die Autoren des Berichts.
Derzeit empfehlen Experten wie Mesut Pazarci (PIM Gold) oder Herbert Behr (Golden Gates Edelmetalle) eine Quote von 10 Prozent bis 15 Prozent der Ersparnisse. Eine Einschätzung die auch Analyst Davis Hall teilt, allerdings in Zukunft auf einen höheren Goldanteil von bis zu 25 Prozent setzen würde.
Neben Gold hat sich der Brexit auch auf andere Edelmetalle ausgewirkt. Eine Analyse des Branchenmagazins Goldreporter vom 27.6.2016, direkt nach dem Brexit kam zu den folgenden Ergebnissen:
Der Goldpreis liegt am Montagnachmittag deutlich über 1.210 Euro pro Unze. Das ist ein Plus von mehr als 10 Prozent seit dem Brexit-Referendum.
Der Goldpreis liegt am Montagnachmittag bei mehr als 16,20 Euro pro Unze. Das ist ein Plus von rund 7 Prozent seit dem Brexit-Referendum.
Der Platinpreis liegt am Montagnachmittag bei mehr als 900 Euro pro Unze. Das ist ein Plus von rund 6 Prozent seit dem Brexit-Referendum.
Der Platinpreis liegt am Montagnachmittag bei rund 500 Euro pro Unze. Das ist ein Plus von weniger als 1 Prozent seit dem Brexit-Referendum.
Noch einmal zusammengefasst die Veränderungen, wie der Brexit Gold Silber und die anderen Metalle nach oben drückte:
Gold explodiert um mehr als 10 Prozent
Silber legt rund 7 Prozent zu
Platin legt rund 6 Prozent zu
Palladium legt fast gar nicht zu
Ein kleines Vermögen mit den steigenden Goldpreisen hat Investoren-Legende George Soros gemacht.
Mitte Mai hatte Soros Family Office mitgeteilt, dass 37 Prozent der Aktien von in den USA gelisteten Firmen verkauft wurden und in großem Stil in Goldminen und Gold investiert wurde. Ein erneuter Beweis für den guten Riecher des Star-Investors.
Unter anderem hat Soros 1,7 Prozent des Minenunternehmens Barrick Gold gekauft. Außerdem besitzt Soros 1,05 Millionen Anteile am SPDR Gold Trust im Wert von aktuell mehr als 120 Milliarden Dollar, einem börsengehandelten Fonds, der den Goldpreis abbildet. Der Fonds hat seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent zugelegt.