Eine wissenschaftliche Studie belegt den Zusammenhang zwischen Hirngröße und finanzieller Risikobereitschaft

Neuroforschung: Anleger mit einem dickeren Cortex (Großhirn) gehen höhere finanzielle Risiken ein
Falls Sie zu der Art von Mensch gehören, der gerne auch mal ein finanzielles Risiko eingeht und dabei sein ganzes Geld verliert – Suchen Sie die Schuld nicht weiter bei sich selbst – verantwortlich für Ihr Verhalten ist höchstwahrscheinlich Ihr Cortex.
Das zumindest geht aus einer neuen wissenschaftlichen Studie aus den USA hervor, die kürzlich in der Buisnessweek veröffentlicht wurde. Ein internationales Team von Experten (Yale University, University College London, New York University, University of Pennsylvania, University of Sydney) untersuchte im konkreten Fall die Risikoneigung von Probanden bei hypothetischen Finanzentscheidungen. Dabei wurden Fragen gestellt wie: Was wäre Ihnen lieber, eine 50-Prozent-Chance auf fünf Dollar, oder eine 13-Prozent-Chance auf 50 Dollar? Oder: Hätten Sie lieber zehn Dollar sicher oder eine 50-Prozent-Chance auf 50 Dollar?
Das beeindruckende Ergebnis: Wer mehr Zellen im Großhirn, einer bestimmten Region des Gehirns, aufwies, neigte generell zu mehr Risikobereitschaft in finanziellen Angelegenheiten. Teilnehmer mit einem größeren Volumen von grauen Zellen in der rechten hinteren Parietalrinde entschieden sich bei der Befragung demnach tendenziell öfter für die eher riskanten Alternativen.
Interessant in diesem Zusammenhang dürfte ebenso sein, dass die Richtung des kausalen Zusammenhanges noch nicht nachgewiesen werden konnte. Unklar ist insofern immer noch, ob die Beschaffenheit des Gehirns selbst zu dem riskanteren Verhalten führt oder ob nicht andersherum betrachtet gar das riskante Verhalten selbst die Ursache für eine Veränderung im Gehirn darstellt. Für ersteres sprechen zumindest die Ergebnisse früherer Studien, die zum dem Schluss kommen, dass ältere Menschen bei der Geldanlage eher weniger Riskoaversion an den Tag legen als Ihre jüngeren Counterparts. Der Cortex wird mit zunehmendem Alter immer dünner, wie die Wissenschaft ebenfalls herausfand.
Quelle: Manager Magazin Online (manager-magazin.de)
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