Laut einer Umfrage des VDVM (Verband Deutscher Versicherungsmakler) unter rund 560 ihrer Mitglieder blicken Versicherungsmakler insgesamt positiv in die Zukunft. Sie erwarten steigende Einnahmen auf Provisionsbasis. Die Honorarberatung wird indes kritisch beäugt. Ihr räumen Versicherungsmakler wenige Chancen ein. Ebenso ist ein leichtes Erfolgsgefälle von den großen zu den kleinen Anbietern zu verzeichnen.

Ein insgesamt positives Ergebnis bei der aktuellen VDVM-Studie zur Geschäftsentwicklung von Versicherungsmakler-Unternehmen: 90% blicken optimistisch in die Zukunft
Das wichtigste Ergebnis: Mit knapp 90% beurteilt die Mehrheit ihre geschäftliche Situation als gut bis befriedigend. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist auch, dass der Anteil der Versicherungsmakler, welche Ihre Lage als schlechter einschätzen stetig sinke, konkret von etwa 8% im Jahr 2008 auf nur ca. 5% im letzten Geschäftsjahr.
Big-Player versus Kleinbetriebe
Trotz des positiven Gesamtergebnisses sinkt der Zufriedenheitspegel insgesamt leicht. Das betrifft vor allem die kleinen Maklerunternehmen. Bei der vorletzten Umfrage waren es 5% mehr Versicherungsmakler, die Ihre Geschäftslage als gut bis befriedigend einschätzten. Die Big-Player unter den Maklern schneiden bei der Befragung besser ab.
Ebenso betrifft dies die Courtage-Einnahmen. Nur noch knapp 50% konnten Ihre Gewinne steigern. Im Vorjahr lag die Quote bei fast 60%. 34% der Versicherungsmakler erwirtschaften immerhin noch stabile Einnahmen. Über 15% meldeten gar Verluste in Höhe von 2% bis 8% im Vergleich zum Vorjahr. Einen Anstieg der Courtagen können fast 75% der größeren Unternehmen verzeichnen, währen der Anteil bei den kleineren Betrieben nur 40% beträgt.
Bezüglich einer Beurteilung der zukünftigen Geschäftsentwicklung ist ebenfalls eine Diskrepanz zwischen den kleinen und den großen Anbietern festzustellen. Während kleine Versicherungsmakler-Unternehmen nur zu 50% von einer Steigerung der Courtage-Einnahmen ausgehen, rechnen fast 3/4 der Firmen mit über 10 Mitarbeitern mit einer Verbesserung. Insgesamt gehen aber 37% aller Befragten von keiner signifikanten Veränderung bei den Einnahmen im nächsten Geschäftsjahr aus.
Übereinstimmend kommen sowohl Klein- wie auch Großbetriebe zu der Schlussfolgerung, dass die reine Honorarberatung für Verbraucher uninteressant ist. Die Nachfrage sei insgesamt weiter rückläufig bzw. gar kein Thema. Demnach dürfte es auch nicht verwundern, dass über die Hälfte der Versicherungsmakler Honorarberatungen gar nicht erst anbietet. Bei über 1/3 aller Anbieter sei der prozentuale Anteil am Gesamtumsatz geringer als fünf.
Dennoch sprechen sich alle befragten Versicherungsmakler-Firmen für die parallele Existenz beider Modelle, also Provision und Honorar, aus. Nicht die Vergütungsfrage sollte im Mittelpunkt zukünftiger Diskussionen stehen, sondern die Qualifikation von Versicherungsmaklern, so das einstimmige Meinungergebnis der Studie. Schließlich sei die Beratung und die Betreuung bei Versicherungen eine anspruchsvolle Dienstleistung, welche eine hohe fachliche und kommunikative Expertise erfordere.
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