Anfang des Jahres wurde der Investmentmanager Dirk von Poschinger-Camphausen als vermisst gemeldet. Ein paar Tage später wurde seine Leiche gefunden und der mutmaßliche Täter Rainer H. festgenommen. Obwohl die Beweislage eindeutig ist, streitet Rainer H. die Tat vehement ab und verhält sich durchweg ruhig während der Verhandlungen.
Den Ermittlungen zu folge sehne sich Rainer H. schon länger nach mehr Wohlstand, da sein Beruf als Hausmeister eines großen Unternehmens nur rund 2000 Euro netto in die Kassen spült. Im Internet habe der Täter eine Annonce von Dirk von Poschinger-Camphausen gelesen. Das Opfer habe seinen Audi A 8 Quattro für 53.999 Euro inseriert, obwohl er den Wagen selbst für fast die Hälfte im Internet ersteigert habe. Poschinger-Camphausen galt als Hobby-Experte in Sachen Surfen im Netz und Onlineauktionen. Der Kilometerstand des Wagens beträgt nur 4000 Kilometer. Der Kaufpreis eines Neuwagens liegt bei rund 90.000 Euro.
Ende des Jahres 2008 rief Rainer H. unter dem Namen Arnold das Opfer an und erzählt, dass er auf der Suche nach einem Firmenwagen des Geschäftsmannes Filip Kirkorov aus München sei. Drei Tage später kam es zum ersten Treffen auf dem Dirk von Poschinger-Camphausen ein sehr positives Bild von Rainer H. gewinnen konnte. Den Ermittlern zu folge mailt Rainer H. bereits am 13. Januar 2010 die „gefälschten“ Unterlagen wie Handelsregisterauskunft und Kopie des Reisepasses an Poschinger-Camphausen. Dabei täuscht er vor, dass die Unterlagen von Kirkorov stammten. Poschinger-Camphausen hatte zu dem Zeitpunkt noch kein Grund verdacht zu schöpfen und sendete noch am gleichen Abend einen Kaufvertrag von über 50.000 Euro nach München. Laut Anklage sollte der Verkauf bereits am nächsten Tag vollzogen werden…